Als nach dem 1. Weltkrieg die Harsumer in ihr Dorf zurückkehrten, taten sich mehrere musikkundige Einwohner mit dem Käsefabrikanten Willerding zur Gründung einer Musikkapelle zusammen. Entsprechend war ihr Name: Kapelle Willerding. Der erste öffentliche Auftritt der Musikkapelle fand auf dem Turner- und Arbeitervereinsfest statt, das im Jahr 1921 auf dem damaligen „Saukamp“ (heute Sandkamp) begangen wurde. Von der Kapelle Willerding wurde damals auch Streichmusik gepflegt, um damit auf dem jährlich statt- findenden Schützenfesten aufwarten zu können. In den folgenden Jahren wurde von interessierter Seite immer wieder versucht, die Musikkapelle zum Anschluss an links- bzw. rechtsgerichtete Parteien zu bewegen. Um aber in jeder Hinsicht neutral zu bleiben und für das Gemeinwohl ohne jegliche Nebenabsichten frei wirken zu können, kam man überein, der Freiwilligen Feuerwehr Harsum geschlossen beizutreten. So trat die Musikkapelle zum 50-jährigen Jubelfest der heutigen Feuerwehr im Jahre 1928 zum ersten Mal in den Uniformen der Feuerwehrmänner an.


Die ersten namentlich bekannten Mitglieder waren: Gottfried Dost, als erster Leiter der Kapelle, weiterhin Georg Nordmann, Franz Bettels (Putzer), Johannes Schrader, Heinrich Blumenberg, Theodor Schrader, Willi Pagel, Konrad Schrader, Heinrich Ralfs, Karl Weddige und Otto Majewski.

Mit etwa dieser Besetzung trat die Kapelle in den Jahren 1928-39 bei vielerlei Anlässen auf. Neue Mitglieder kamen bis zum Beginn des 2. Weltkrieges, der das Musizieren erschwerte, stetig hinzu. Aufgrund der Situation kam es während des 2. Weltkrieges und in den Jahren danach zu einigen Ruhepausen hinsichtlich des Übens und Auftretens. Doch die musikalische Betätigung kam nicht völlig zum Erliegen.

Aus dem Krieg kehrten vier Musikfreunde nicht zurück: Karl Weddige, Willi Pagel jr., Heinz Schrader und Benno Thiemann. Anläßlich des 1. St. Martinsumzuges in Harsum nach dem Krieg im Jahre 1948 trafen die ehemaligen Musikfreunde wieder zusammen. Es waren zunächst 8 Personen: Konrad Schrader (Kullux), Konrad Litfin, Eduard Niemann, Willi Pagel, Heinrich Ralfs, Georg Nordmann, Oskar Knobloch und Johannes Willke. Bei einem gemeinsamen Bier nach dem Umzug in der Gastwirtschaft Germanie (Öte) kam man auf den Vorschlag von Johannes Willke hin überein, die wöchentlichen Proben wieder aufzunehmen. Zum musikalischen Leiter wurde Willi Pagel gewählt. Somit war für den Fortbestand der Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Harsum gesorgt. Im Kreislauf des Jahres, ob bei kirchlichen Festen, bei Feiern der Gemeinde, der Schule und Vereine, bei frohen wie traurigen Anlässen, bei Ehrungen und zu Fastnacht, immer war und ist es der Musikzug, der zum Gelingen der Feier und Gedenkstunden beiträgt. So fand beispielsweise 1953 der erste Rosenmontagsumzug statt. Aber auch alte Traditionen, wie das Reihenstellenschießen, wurden nach dem 2. Weltkrieg  mit der Begleitung der Musikkapelle aufrechterhalten. Doch nicht nur in den Uniformen der Feuerwehr waren die Musikfreunde nach dem 2. Weltkrieg oft unterwegs. Sie trugen auch lange Jahre den Rock der Schützen und waren bei deren Festlichkeiten die musikalischen Begleiter.
In diesen Jahren bekam die Kapelle durch mehrere junge Mitglieder Zuwachs. Es waren dies Josef Hölscher 1948, Franz Bodenburg und Franz Schrader 1949, Manfred Knoblauch und Kurt Lichtenberg 1950, Johannes Kreipe 1952, Heinz Aschemann 1953 und Manfred Schmidt 1957.